Haftpflichtversicherung: Ein Schadensfall – was ist zu tun?

Die meisten Menschen in Deutschland haben eine Haftpflichtversicherung, um im Fall eines Schadens finanziell abgesichert zu sein. Tritt dann allerdings tatsächlich ein solcher Schadensfall auf, müssen zunächst einige Fragen geklärt werden.
Private Haftpflichtversicherungen kommen nicht unbedingt für jeden angerichteten Schaden auf; speziell das Kleingedruckte in den Verträgen ist hier schon häufig für unangenehme Überraschungen gut gewesen. Der Versicherungsnehmer sollte also, bevor er sich an seine Versicherung wendet, nochmals den abgeschlossenen Vertrag und dessen Konditionen studieren, um mit einer entsprechenden Erklärung des Sachverhalts an den Bearbeiter herantreten zu können.
Besonders bei schweren Schäden sollte man zudem unbedingt dafür sorgen, dass der angerichtete Schaden sachgerecht protokolliert wird. Bei Personenschäden oder Bränden ist in der Regel die Polizei vor Ort, deren Bericht vor jeder Versicherung Bestand hat. Wenn man hingegen das Auto einer anderen Person beschädigt hat, sollte man den Schaden etwa über ein Foto dokumentieren, um damit sicherstellen zu können, dass der Geschädigte nicht im Nachhinein mit vollkommen überzogenen Forderungen auftritt, was leider nur zu häufig vorkommt.
Zur Begleichung eines Schadens verlangt eine Versicherung in der Regel eine Quittung: Falls man also etwa in der Wohnung eines Bekannten einen Schaden angerichtet hat, sollte man diesen nicht in Eigenarbeit bereinigen, da die Versicherung für die geleistete Eigenarbeit nur in den seltensten Fällen aufkommen wird. Vielmehr empfiehlt es sich, den Schaden durch einen Fachbetrieb beheben zu lassen und die Rechnung nach Begleichen an die Versicherung weiterzuleiten.

Zu den Besonderheiten vieler Haftpflichtversicherungen zählt, dass der Versicherungsnehmer nach einer bestimmten Zahl an Schadensfällen innerhalb eines gewissen Zeitraums in eine andere, also höhere Schadensklasse eingestuft wird, was den monatlichen Beitrag erhöht. So genannte Bagatellschäden sofort an die Versicherung weiterzuleiten, kann also letztlich teurer werden als den Schaden selbst zu vergleichen. Speziell Eltern mit Kindern sollten hier vorsichtig sein, da Kinder häufig Dinge geringen Wertes kaputtmachen, die man auch aus eigener Tasche begleichen kann.
Andererseits begleichen große Versicherungen Schäden unterhalb von € 1.000,- meist sehr schnell und ohne bürokratische Formalitäten. Es empfiehlt sich also, nachzurechnen, ob sich das Einschalten der Versicherung lohnt oder nicht. Wer bei einer großen Versicherung seine Haftpflicht abgeschlossen hat, kann sich meist vertrauensvoll an seinen zuständigen Berater wenden, um die für alle Seiten beste Lösung zu finden.

Generell sollte allerdings vor Abschluss ein Haftpflichtversicherung Vergleich angestellt werden, um die beste bzw. günstigste Versicherung zu finden.

Gastbeitrag von Herrn Schmitt-Haverkamp