Splitterschwein-Braten

Sie kennen das: Die Schwiegereltern kommen zum ersten Mal vorbei – folglich wird ordentlich aufgetafelt und nichts darf schief gehen… Der erste Eindruck ist schließlich meistens der wichtigste.

Nachdem der Empfang glimpflich über die Bühne ging und die Gäste am Tisch auf den vollmundig versprochenen Braten lauern passiert es: Die Köchin (respektive der Koch) wollen das schweinerne Prachtstück aus der Ofenröhre holen, unterschätzen dabei jedoch dessen Gewicht und / oder Temperatur und so kracht der Bräter, getrieben von der Anziehungskraft der Erde, direkt durch die gläserne Backofentür. Das Resultat: Eine offene Kochstelle, Splitterschwein-Braten und ein Schaden, der locker dreistellige Höhen erreicht. Nach der obligatorischen Kundgabe des Fauxpas folgen tröstende Sprüche wie „Du hast doch eine Hausrat(versicherung) – die zahlt das doch! Du hast doch eine, oder?“ „Klar hab ich eine – also kein Problem!“

Falsch. Denn in vielen Hausratversicherungen ist kein derartiger Glasbruch abgesichert. So bleibt man nach diesem Abend nicht nur auf dem Eindruck des zu bemitleidenden Versagers bei den Schwiegereltern, sondern auch auf den Kosten für die Reparatur des Backofens sitzen. Und auf der nagenden Erkenntnis, dass man lieber eine entsprechende Glasbruchversicherung für einen marginalen Beitrag hätte abschließen sollen.

Als der Schwiegervater bei einem der folgenden Treffen nach dem sechsten Mal Wein Nachschenken den metallenen Kerzenständer voller Elan durch die Tür der Glasvitrine fegt, ist dafür zum Glück seine Privathaftpflichtversicherung zuständig. Doch mehr dazu später.

3 Kommentare bei „Splitterschwein-Braten“

  1. Stellt sich natürlich die Frage, ob man wegen eines möglichen Schadens von nur einigen hundert Euro eine Versicherung abschliessen muss.

  2. Hallo Denny,

    auch wenn die Zusatzversicherung der Backofentür erneut zu hinterfragen ist 😉 (Ich weiß, dass das nur ein Beispiel für andere Missetaten ist) ergbit sich daraus ein ganz neuer Sachverhalt. Denn auf Grund dessen, dass nicht nur die Backofentüre den Geist aufgab, sondern auch zu einem späteren Zeitpunkt der nächste Glasbruchschaden einher ging und das immer im Zusammenhang mit den Schwiegereltern, bringt dir Lebenslang ein – lebenslanges Mittagessen zum Samstag bei den Schwiegereltern, denn die werden sich wohl kaum noch zu ihrem Schwiegersohn trauen – nach diesen Aufregungen, oder? Also sparen tut man da alle Mal – am kostenlosen Mittagessen am Samstag mit den herzallerliebsten Schwiegereltern. 😉

  3. Natürlich sollten die Absicherungsmaßnahmen an die eigenen finanziellen Möglichkeiten angepasst werden. Im Durchschnitt kostet eine Glasversicherung 30 – 40 Euro im Jahr. Einige Hausratversicherungen bieten diese Leistungen auch gleich mit an. Weitere Leistungsbestandteile können u.a. die Mitversicherung von Cerankochfeldern und einem Aquarium/Terrarium sein, die finanziell noch größere Auswirkungen haben (ein durchschnittlich gutes Ceran-Kochfeld kostet etwa EUR 500 – und geht ziemlich schnell kaputt, wenn man nur mal einen heißen Topf drauf fallen lässt).

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