Kritik an Riester-Rente

Der Sommer ist leider bald vorbei und nach dem so genannten Sommerloch nimmt die Werbeflut der Unternehmen wieder kräftig zu. Allen voran die Riester-Anbieter, die mit den Werbesprüchen „besonders attraktiv für Geringverdiener“ oder „jetzt abschließen und alle Förderungen sichern“ in die Schlacht um jeden Kunden ziehen. Die Anzahl an Anbietern ist groß und deren Riestervarianten sind vielfältig. Zu diesem Thema haben wir in diesem Blog schon berichtet.
In einem vor kurzem erschienenden Beitrag über die Altersvorsorge in Riester, kritisiert die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, dass viele der angebotenen Produkte überteuert seien und die Kosten der Verträge die staatlichen Zulagen auffressen. Sie fordert bspw. dass die Riester-Zuschüsse auch automatisch kommen könnten und dass für den Verkauf von Produkten im Bereich Altersvorsorge keine Provisionen mehr fließen dürfen. Diesem Vorschlag zu folgen und keine Provisionen mehr für den Verkauf von Altersvorsorgeprodukten zu zahlen, wird sich hoffentlich nicht durchsetzen.

Eine Altersvorsorge abzuschließen und somit für das eigene Alter vorzusorgen ist sehr wichtig und damit spielt auch das Beratungsangebot eine große Rolle. Doch wenn den Vorschlägen der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg gefolgt wird, wird dieses Angebot mit hoher Wahrscheinlichkeit reduziert.
Es gibt zwar schon Anbieter, die für die Beratung Geld nehmen und wo der Kunde im Gegenzug die Provision erhält, doch dieses Modell hat sich noch nicht durchgesetzt. Gerade die langfristige Betreuung, ohne immer gleich Geld auf den Tisch zu legen, sehe ich durch dieses Modell in Gefahr.

Es ist auf jeden Fall zu begrüßen, die Kostenstruktur so gering wie möglich zu halten und bestmögliche Renditen für den Kunden zu erzielen. Durch das Wegfallen der Provisionen, stellt sich dann aber die Frage, wer den Vertrieb übernimmt. Und wenn die Kosten dafür in die Vertragskosten mit einfließen, wird sich aus Verbrauchersicht nichts ändern.